Hintergund:
1700 starb in Madrid ohne Nachfahren König Carlos II., der letzte Habsburger auf dem spanischen Thron. Sein Tod bildete den auftrakt zum Spanischen Erbfolgekrieg (1701-13), einem vom französchen König Lois XIV. (Bourbone) provozierten Krieg zwischen Habsburgern und Bourbonen.
Der Bayerische Kurfürst Max Emanuel beteiligte sich 1683 mit seiner Armee am Entsatz von Wien. Er bewährte sich auf dem Feldzug in Ungarn und konnte 1688 in kühnem Handstreich die Festung Belgrad einnehmen.
Im Ringen um die spanische Erbschaft,  wechselte Max Emanuel die Front. Er trat auf der Seite Frankreichs in den Krieg. Dies kam Bayern schwer zu stehen.
Blindes Sterben:
Die Schlacht von Blendheim (= Blindheim bei Höchstädt an der Donau) - wie das in der Nähe von Höchstädt an der Donau gelegene Dorf in der Sprache der Besiegten heißt, zählte zu den blutigsten während des Spanischen Erbfolgekriegs. Allein die von John Churchill Herzog von Marlborough, dem der Sieg zugeschrieben wurde, und Prinz Eugen von Savoyen-Carignan befehligten Allianztruppen hatten 12000 Tote und Verstümmelte zu beklagen. Auf bayerisch-französischer Seite fielen 30000 Mann, darunter der Herrführer Marschall Camille de Talard.
Der vernichtende Sieg britischer und kaiserlich-habsburgischer Truppen über die verbündeten Franzosen und Bayern im “Battle of Blenheim” am 13. August 1704 führte zur Räumung Süddeutschlands durch Frankreich.
Bayern wurde österreichischer Verwaltung untersellt, der bayerische Kurfürst Maximilian II. Emanuel floh in die Niederlande.
Zuletzt standen Großbritannien und Preußen als Sieger da.
Der kriegswütige französische “Sonnenkönig” Lois XIV. gab jedoch trotz der Niederlage nicht auf.

Mit der Schlacht von Höchstädt war 1704 das ganze Land verloren, das die Österreicher von da an besetzt hielten. Die Maßnahmen der Besatzungsmacht waren rigoros. Österreich brauchte Soldaten, denn es stand nicht nur mit Frankreich, sondern auch mit dem Sultan im Krieg. Bayern sollte Rekruten stellen.
Als die Werbung keinen nennenswerten Erfolg brachte, griff man zu Zwangsmaßnahmen. Österreichisches Militär umstellte wärend des Sonntagsgottesdienstes die Kirche, nahm die Bauernburschen beim Verlassen des Gotteshauses fest und zwang sie in die Armee. Andere wurden vom Pflug oder von der Feldarbeit weg zwangsrekrutiert.
Es war das brutale und unrechtmäßige Vorgehen, das die Ober- und Unterländer Bauern zum Aufstand veranlasste.
 
Der Zug der 3.000 Oberländer Bauern nach München in der Christnacht 1705 endete in einer Katastrophe. Die schlecht gerüsteten Bauernhaufen zogen sich nach Sendlig zurück, die letzten 800 verschanzten sich dort im Friedhof, baten um Pardon, was ihnen auch zugesagt wurde. Aber wieder aller Versprechen wurden sie von de Wendts Husaren und Paduren erbarmungslos niedergemetzelt.

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